Alte Pfade

Schreiben werde ich immer, schreiben fordert mich mehr als alles andere, es ist das, was mich lebendig macht.

In den vergangenen drei bis vier Jahren war das mit dem Schreiben nicht so leicht. Nach meinem vierten Roman beim alten Verlag hatte ich das Gefühl, ich würde nicht mehr den Ton treffen, nicht mehr die richtigen Geschichten raustragen. Dann kam die Kinderwunschzeit, der Verlust, ich geriet ins Trudeln, ich stolperte, ich haderte. Lass dir Zeit, wurde mir von allen Seiten gesagt, zwing dich nicht, es wird schon alles irgendwann wieder gut. Aber ich blieb die Getriebene. Ich wollte schreiben, ich wollte veröffentlichen, meine Geschichten sollten gelesen werden und wurden es doch nicht, vermutlich war ich zu verzweifelt, wer weiß das schon.

In die Zeit fiel auch der Abschied von meiner alten Agentin und der Wechsel zur neuen; was im ersten Moment eher surreal war (ich hätte nie gedacht, mal bei dieser Agentur zu landen), entwickelte sich im Laufe der Monate und inzwischen über zwei Jahre zu einer gut eingespielten Zusammenarbeit. Nicht jedes Projekt, das ich auf den Weg brachte, fand die volle Zustimmung meiner Agentin; nicht jede Idee gefiel ihr. Ich rieb mich an ihr, und ich lernte, dass ich daran nur wachsen konnte. Dass sie mich wachsen ließ, über den Panzer des Verlusts hinaus.

Und dann wendete sich Ende letzten Jahres das Blatt. Ich hatte in der Zwischenzeit einiges über SP veröffentlicht, immerhin mit recht vielversprechendem Erfolg. Aber ich spürte, dass es das nicht war für mich; das laute Trommeln, das beständige Buhlen um die Aufmerksamkeit der Leser – nein. Ich wollte wieder einen Verlag im Rücken wissen, der mit mir gemeinsam die Projekte und Ideen realisierte, die mir am Herzen lagen. Und wie der Zufall es wollte, hat LINN mir eine Tür geöffnet: Die Leseprobe kursierte, stieß auf ein gemischtes Echo (immerhin!) und sorgte bei diesem Verlag dafür, dass die Lektorin zum Hörer griff und die Agentin fragte, ob ich nicht auch was Anderes machen würde, sie hätte da eine Idee …

Die Verlagsbranche ist, ich muss das mal vorsichtig formulieren, ziemlich inzestuös. Da hat jeder schon mit jedem, es passieren die verrücktesten Dinge. Geschichten könnte ich erzählen! Jedenfalls: Diese Lektorin kannte mich bereits von einem Erotikprojekt, das wir vor sieben oder acht Jahren gemeinsam für Ullstein realisiert hatten. Und sie wollte mich auch jetzt. Das war im ersten Moment ziemlich abgefahren, und ich hielt den Ball lieber mal flach; nur in vielleicht 50% der Fälle wird aus so einer angedachten Zusammenarbeit dann tatsächlich irgendwann ein Buch.

Ich will’s kurz machen, obwohl sich das alles über sechs Monate hinzog (und früher wäre ich zwischendurch die Wände hochgegangen vor Ungeduld!): Wir telefonierten, schrieben Mails, ich schrieb ein Exposé, das wir gemeinsam noch etwas besser machten, ich schrieb eine Leseprobe. Und nun kam Mittwoch die Zusage, wir haben noch ein wenig die Eckdaten verhandelt (ja, es ging ums Geld, natürlich ging es ums Geld!), und dann waren wir uns schon am Freitag einig.

2018 erscheint wieder ein Roman von mir bei einem Verlag.

Mir gibt das Auftrieb und Kraft. Es war ein langer Weg. Es war kein leichter Weg. Ich habe nicht aufgegeben. Und das wiederum macht mir Mut – für LINN und alle anderen Ideen, die unkontrolliert durch meinen Kopf geistern.

2017 planen. (30)

Das mit den Weihnachtsgeschenken ist schon fast vollständig abgefrühstückt. Heute hat meine Inobx einige Versandbenachrichtigungen bekommen. Passt prima, übrigens: Möttchen brütet gerade mal wieder an neuen Fähigkeiten herum und ist unausstehlich. Sowas kann ja auch mal dauern. Aber ich habe schon alles bestellt. Also, fast. Das große Geschenk für den Liebsten hat er sich jetzt selbst ausgesucht, weil ich ja keine Ahnung habe, was so ein Beamer für ihn können muss. Außerdem braucht’s noch ein paar Geschenkideen für die liebe Verwandtschaft, die dem Möttchen auch was zukommen lassen möchte.

Weihnachten 2016 ist also quasi erledigt. Kommen wir zu 2017! Da habe ich heute die Übersetzung zugesagt, bin etwas intensiver in die Planung eingestiegen und habe auch mit meiner Agentin erst gemailt, dann telefoniert. Sie wird noch ein anderes meiner Projekte bei einem bestimmten Verlag vorschlagen, bei dem ich mir das gut vorstellen kann, weil der Verlag und ich schon gut zusammengearbeitet haben (unkompliziert vor allem!). Sie kann sich das für meine Projektidee auch gut vorstellen. Wir sprechen auch über das Projekt für Verlag A., das ich aktuell entwickle, und sie klingt sehr positiv, dass daraus etwas Schönes werden kann. Ich freu mich, denn die Lektorin ist wirklich sehr nett.

Wenn das alles klappt – und wenn ich LINN fertigschreibe – ist 2017 schon zu knapp zwei Dritteln voll. Und wenn ich langsam mache bzw. mir etwas mehr Ruhe verordne, ist es sogar komplett voll und ich kann 2017 quasi schon jetzt abschließen und die Planung auf 2018 richten. Klingt toll, nicht wahr? Irgendwie schon. Andererseits fühlt es sich komisch an, und ich trau der Sache irgendwie noch nicht. Ich bleibe misstrauisch. Ich hatte doch noch so viel im SP-Bereich vor, wie soll ich das noch schaffen … Ach, naja. Wie schrieb ich letztens so schön? Wenn eins von drei Verlagsprojekten dann auch irgendwann in den Buchläden liegt, ist das eine gute Quote.

Also hab ich für 2017 noch jede Menge Luft und Platz. Und lass es auf mich zukommen. Aber es ist auch schon so viel geplant, dass ich es auf mich zukommen kann! Das muss jetzt nur noch irgendwie bei meinem unruhigen Herz ankommen …

Kennt ihr schon Papego? (20)

Nein? Ich bis heute auch nicht, und ehrlich gesagt, das ist doch ’ne Schande, wieso erzählt uns niemand, dass es sowas Tolles gibt? Viel wichtiger noch: Wieso machen da nicht sofort alle Verlage mit?

Aber ich greife vor. Beginnen wir die Geschichte bei meinem ewigen Dilemma. Ich lese nämlich gern und viel, nur „leider“ im Moment vor allem e-Books, weil die meiste Lesezeit eben dann ist, wenn ich mein schlafendes Baby im Arm halte. Und so ein dickes Hardcover ist da nur schwer zu balancieren. Also habe ich den e-Reader immer dabei (ich bin Team Kindle, wenn auch so semi-glücklich damit, dazu dann ein anderes Mal mehr), und zur Not kann ich auch auf dem Smartphone weiterlesen, die e-Books sind ja alle in der Cloud gespeichert. Es ist praktisch, aber es beeinflusst eindeutig mein Leseverhalten. Es gibt nämlich nach wie vor Bücher, die ich gerne physisch besitzen möchte. Aktuell zum Beispiel Mind Control*, den Abschluss der Bill-Hodges-Trilogie von Stephen King. Weil ich die ersten beiden Bände schon im Regal stehen habe. Und weil es Stephen King ist. Manche Bücher will man eben dort im Regal stehen haben, Ausmisterei hin oder her.

Jedenfalls hat mich diesen Leseherbst ein anderes Buch auch sehr erwischt: Geister* von Nathan Hill. Ich lade mir dann meist die Leseprobe, lese rein und entscheide dann, ob es das e-Book oder das Buch sein soll. Hier war schnell klar: Ich muss das Buch haben! Aber zugleich, mh, blöd – ich lese noch am King herum, das Buch hat schlanke 864 Seiten. Aber es zu lesen war wie damals, als ich das erste Mal Die Korrekturen* von Jonathan Franzen in die Hände bekam – ich fiel in dieses Buch, es sprach zu mir, ich fand nicht mehr heraus. Nach längerem Zögern entschied ich mich pro Buch.

So, lange Vorrede, kommen wir zur Sache. Hier kommt Papego!
Das Buch kam heute Früh an, ich packte es aus und freute mich wie irr. Okay, ich würde wahrscheinlich bis Weihnachten brauchen, um es zu lesen, aber egal! Ich hatte es wenigstens schon mal. Und dann stutzte ich, denn auf der Einschlagfolie war ein Aufkleber:
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Papego – kostenlos mobil weiterlesen.
Neugierig ging ich ins Netz und las auf der Seite von Papego, was das ist und was es mir bringt.
Kurz gesagt: ENDLICH!
Langversion: ENDLICH hat jemand meine Gebete erhört. ENDLICH kann ich mobil mein Buch weiterlesen! ENDLICH muss ich mich nicht zwischen e-Book und Buch entscheiden, ENDLICH kann ich beides haben, ohne Aufpreis! (unter uns: ich wäre auch bereit gewesen, einen Aufpreis zu zahlen, es wäre mir 1-2 Euro wert gewesen.)

Und so funktioniert’s:
Bei bestimmten Büchern, die von den Verlagen mit Papego verkauft werden (zu erkennen am gelben Aufkleber, und ein Lesezeichen mit der Erklärung ist auch im Buch, siehe unten), kann ich mit einer App unterwegs weiterlesen – und das völlig kostenlos! Ich brauche dafür nur die aktuelle Seite mit der Papego-App einzuscannen (die es bisher für iOS und Google Play gibt). Die App lädt dann die folgenden 25% meines Buchs in den Speicher. Voilà, ich kann weiterlesen, aber unabhängig vom dicken Ziegelstein Buch. Sobald ich wieder bequem auf dem Sofa sitze und das Buch weiterlese, brauche ich auch nur die Seitenzahl in der App ablesen und bin direkt wieder dort, wo ich in der App aufgehört habe. So einfach! So genial!

25% sind es übrigens, weil man so verhindern möchte, dass jemand gerade mal in die Buchhandlung marschiert, die erste Seite scannt und dann das ganze Buch per Papego verfügbar hat. Was ich absolut nachvollziehbar finde, und bei einem durchschnittlichen Buch mit 400 Seiten hat man da immerhin 100 Seiten, die man mitnehmen kann. Das reicht für zwei Stunden Lesespaß.

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Beim Piper-Verlag gibt’s bisher gut 50 Titel, die papego-fähig sind. Die Liste findet ihr hier. Ich finde das Konzept echt genial, ich bin begeistert. Und habe natürlich sofort den Hill auf mein Smartphone geladen. Funktioniert!

Was haltet ihr von der Idee? Seid ihr eher Papierleser oder e-Leser? Käme euch so eine App zugute, wenn sie von mehr Verlagen für mehr Titel angeboten wird? Was meint ihr?


* die Links sind Affiliate-Links zu Amazon

TBO & DVS & ???

Ich find’s ein bisschen schade, doch es gebietet die Vernunft, dass ich euch nur verschlüsselt an dem teilhaben lassen kann, was ich im Moment arbeite. Darum sind also die Projekte ein bisschen im Abkürzungsdschungel verschwunden, und für die nächsten Monate heißen diese Projekte erstmal TBO & DVS. Beides deutet auf den Titel hin, aber hey, mehr verrate ich nicht.

Bei TBO habe ich gewissermaßen schon angefangen, im November schon, weil ich da um eine Probe meines Könnens gebeten wurde. Meine Arbeitsprobe überzeugte, und ein bisher leerer SLot im Übersetzerwunderland war besetzt. Während meiner kleinen Dezemberauszeit las ich dann das Buch, und ich hab ja schon viele Bücher übersetzt, aber ich glaube, bisher haben mich wenige so sehr zu fesseln vermocht wie dieses. Deshalb ist es eine besondere Freude, dass ich mit TBO jetzt schon anfangen kann. Schade nur, dass es nicht ewig dauern wird. Dieses Buch wird mir Spaß machen, und ich hoffe, ich kann dieses Gefühl von „ja, ja, ja!!!“ lange bewahren.

Ein neuer Roman wird in den nächsten Monaten auch entstehen – DVS. DVS ist etwas anders als die bisherigen, und auch da habe ich schon letztes Jahr angefangen, musste das Manuskript dann aber für eine Weile beiseite legen, weil Anderes wichtiger war. Jetzt ist DVS das Allerwichtigste. Den Nachmittag verbrachte ich auf dem Sofa mit der Sichtung des Materials, das auf den ersten Blick so dünn und fadenscheinig ist, dass ich mich frage, wie es mir in so kurzer Zeit gelingen soll, daraus 500-600 Seiten zu machen. Dass es gelingen wird, weiß ich ja, ich mach das nicht zum ersten Mal. Aber jedes Mal habe ich wieder ein bisschen Angst vor der eigenen Courage, ein bisschen Muffensausen, ob es diesmal so gelingen wird. Jedes Mal ist es ein Sprung ins kalte Wasser, egal wie viel Vorarbeit man schon geleistet hat, egal, ob man schon 50 oder 100 Seiten zu Buche stehen hat. (im Moment sind es eher 50.)

Das dritte Projekt, das ist heikel. Das ist Herzenswunsch, der gegen die Wirklichkeit kämpfen muss, und das ist ja per se schon schwierig. Aber er muss auch gegen meinen Realitätssinn bestehen, und der sagt eben, mit lauter Stimme und ohne sich drum zu scheren, dass das Herz etwas Anderes will, es sei unmöglich, das zu versuchen, unmöglich sei es, zu glauben, damit auch nur ansatzweise an den Punkt der Veröffentlichungsreife zu gelangen, denn dafür müsste man das Buch fertigschreiben, was ich bei dem Umfang nicht ohne Netz und doppelten Boden tun könnte, und ach, sind wir mal ehrlich, wer kauft sowas denn noch heutzutage. (Nein, ich werde nicht konkreter, aber wer meine Leidenschaften kennt, kann es sich denken, wohin die Gedankenreise geht.)

Verstand schreit Nein, Herz flüstert Ja.

Dreimal dürft ihr raten, wer da den Sieg davontragen wird.

Meine Bücher sind zur Rezension freigegeben:

Heute kamen zwei große Pakete von meinen beiden Hauptverlagen. Sie enthalten Rezensionsexemplare, die ich unter den (Buch)Bloggern verteilen darf.

Wer will denn gerne? Zur Auswahl stehen „Das Lied der Sonnenfänger“ und (seit wenigen Tagen erschienen) „Die Rose der Kreuzritter“. Wer an einem der beiden Bücher interessiert ist, kann sich gerne per Mail bei mir melden: july(punkt)r(punkt)gemstein(ät)gmx(punkt)de

Der Fairness halber möchte ich noch ein paar Sachen anmerken: es wäre super, wenn sich nur diejenigen melden, die das Buch dann auch zeitnah lesen und rezensieren möchten. Wenn jemand im Moment keine Zeit hat, aber ein Buch gerne haben möchte, kann er sich gerne zu einem späteren Zeitpunkt noch bei mir melden. Ich weiß selbst, wie das ist, wenn ein Buch auf dem SuB immer weiter nach unten rutscht und dann gar nicht mehr gelesen wird.

Es ist ja nicht so, dass es sich jetzt um ein einmaliges Angebot handelt, dass ich also nie wieder Rezensionsexemplare verteile. Denkt bitte daran, in eurer Mail auch die Adresse eures Blogs nebst Postadresse zu vermerken. Außerdem wäre es schön, wenn ihr mir Rückmeldung gebt, wenn das Buch gelesen und rezensiert ist. Die Verlage und ich freuen uns darüber. (wenn die Rezension bei Amazon, Lovelybooks, Thalia, buch.de oder oder oder auftaucht, sind wir auch nicht böse drum, im Gegenteil.)

Was zum Freuen.

Mittwoch hat mich meine Agentin sehr, sehr glücklich gemacht. Ich bin eigentlich ein schwieriger Patient, aber: sie schafft es immer wieder.

Nachdem ich also letzte Woche auf der Zielgerade ausgebremst wurde, hat ein anderes Projekt selbige soeben überquert: mein erstes Jugendbuch ist unter Vertrag. Einige unter euch wissen ja schon, was es ist und wo es jetzt ist – die anderen werden sich da noch ein bisschen gedulden, weil ich (abergläubisches Söckchen!) damit erst herausrücke, wenn der Vertrag da ist.

Aber ich freu mich jetzt einfach. Es ist vollbracht!

Ein Rückschlag.

Eigentlich sollte ich mich nicht entmutigen lassen, wenn es Rückschläge gibt. Vor allem nicht, wenn ich weiß, dass meine Arbeit gut ist. Dass ich’s kann und dass eine Ablehnung meines Projekts nicht das Ende der Welt bedeutet, sondern im Grunde die Chance auf etwas Anderes bieten kann.

Aber heute geht das nicht. In mir macht sich Trauer und eine große Portion Wut breit. Enttäuschung, das auch. Gar nicht gegen jemand bestimmtes. Die Umstände waren halt nicht so. Es sollte nicht sein. Man kann die Reihe Platitüden beliebig fortsetzen. Die Fakten bleiben: Kurz vor knapp und eigentlich mit viel Rückenwind ausgestattet ist ein Projekt gescheitert, obwohl es bisher kein bisschen nach Scheitern aussah. (im Gegenteil!)

Und nun?

Mir kommt es so vor, als wäre dies die Steigerung der miesen Laune, die mich jetzt schon einige Zeit umfängt. Als wär’s jetzt einfach noch ein bisschen mehr, ein höheres Level erreicht, und die spannende Frage ist, ob ich das jetzt auch aushalte. Es ist ein Herzensprojekt, aber die Vorstellung, jetzt wieder bei Null anfangen zu müssen, macht mich mutlos. Ich kann das nicht. Hier läuft so vieles im Moment schief, ich habe mich daran geklammert, dass wenigstens diese Sache gut ausgehen würde, und jetzt klappt nicht mal das.

Zwischen den Stühlen.

Das ist so eine Sache, so ein bisschen zwischen den Stühlen, zwischen den Projekten zu stehen und nicht zu wissen, wie es weitergeht.

Ach, natürlich hab ich genug zu tun. Mehr als genug. Ich weiß nur nicht, was im Moment wohl Priorität hat, weshalb ich Angst habe, mich mit Herz und Kopf und Bauch und vollem Körpereinsatz in dieses Projekt zu werfen oder in das andere. Darum sitze ich immer noch ein bisschen paralysiert in der Gegend. Wenn ich mich nämlich jetzt in ein Projekt hineinwerfe, und dieses Projekt dann plötzlich weichen muss, weil etwas Anderes dann plötzlich wichtiger oder eiliger wird, weine ich diesem verlassenen Projekt jämmerlich hinterher, wie klein es auch sein mag. Ich will das nächste Buch schreiben, mit Haut und Haar und allen Sinnen. (okay, ein bisschen was anderes gäb’s nebenher auch noch zu tun, aber hey, das sind kleine Baustellen für zwischendurch.) Ich will diesen nächsten Roman atmen, ich will mich ganz nach ihm ausrichten, mein Leseverhalten, die Speisen, die ich auf den Tisch bringe. Ich will ganz in dieser einen Geschichte leben, und am liebsten wüsste ich jetzt sofort, welche das ist, in die ich da für die kommenden Wochen und Monate so vollends eintauche.

Warten wir noch ein bisschen. Ich halte euch auf dem Laufenden …